Wie ein Leben ohne Google aussehen könnte …

Können Sie sich noch ein Leben ohne Google vorstellen?

Als Webseitenbetreiber oder SEO-Dienstleister wohl eher kaum. Denn rund 96 Prozent aller Suchanfragen werden nun einmal über Google abgerufen. Die Entscheidung wird einem also abgenommen. Alternativen für die Websuche gibt es aber zuhauf, doch offenbaren diese nicht die gleiche Reichweite. Trotzdem ist es für Nutzer jederzeit möglich, Google’s Produkte einfach zu ersetzen, wie ein Artikel von Tom Henderson auf itworld.com zeigt.

Über ein Jahr hat Tom Henderson nun auf Google verzichtet, aber nicht nur bei der Websuche, sondern auch bei anderen Produkten. Er selbst sagt, er ist wesentlich glücklicher ohne Google. Die Entscheidung, Google aufzugeben, entstand aus dem Update der Nutzungsbedingungen, insbesondere zum Datenschutz. Denn überall, worin die Google Suchmaschine involviert ist, werden Daten gesammelt, die sogar nach dem Tod eines Nutzers noch weiter behalten werden – für einen gewissen Zeitraum zumindest.

Komplett ohne Google geht dann doch nicht

Tom Henderson hat mit seiner Entscheidung, seinen Google+ Account aufgegeben und damit 3000 Freunden „Goodbye“ gesagt. Aber das war nicht das Einzige, was er aufgab. Mit der Websuche verzichtete er gleichzeitig auf viele andere Produkte, die der Suchmaschinenkonzern bereitstellt.

Aber seinen Account hat er noch nicht ganz aufgegeben. Google ist in einigen Quellcodes der Webseiten integriert, sodass eine Betrachtung nur mit einem Google-Account möglich ist. Notgedrungen kommt man also leider nicht komplett ohne Google aus.

  • Websuche DuckDuckGo

Wie aber hat Henderson Google ersetzt? Die logischste Schlussfolgerung ist natürlich, dass man sich anderen Suchmaschinen und deren Produkte zuwendet. Henderson’s Alternative ist in der Websuche zum Beispiel „DuckDuckGo“.

Hierzulande ist die Suchmaschine noch relativ unbekannt, jedoch respektiert diese die Privatsphäre der Nutzer. Die Websuche gestaltet sich darüber sehr simpel, ohne Bilder und News – also reines Suchen im Web. Entwickelt wurde DuckDuckGo von Gabriel Weinberg, der an der Eliteuniversität MIT studiert hat und beim Verkauf eines Start-ups einige Millionen Dollar verdiente.

Vor ein paar Jahren launchte er die Suchmaschine und zapft für die Websuche verschiedene Quellen an. Dazu gehören, unter anderem, Wikipedia, Yelp und LastFM. Mit sogenannten
!Bang-Befehlen erhält man die Möglichkeit, andere Webseiten wie beispielsweise Amazon oder Huffington Post direkt zu durchsuchen. Aber natürlich erreicht DuckDuckGo nicht die gleiche Reichweite wie Google. Bisher ist bekannt, dass in DuckDuckGo etwa ein paar Millionen Suchanfragen eingegeben werden, Google erhält hingegen mehrere Milliarden am Tag. Der Unterschied ist natürlich sehr groß, doch möchte Gabriel Weinberg auch nicht Google ersetzen, sondern eine entspannte Suche für die Nutzer gestalten.

  • Mail

Henderson verwendet für das Abrufen seiner Emails einen eigenen Mailserver. Bedingt verwendet er auch den Mail-Dienst von Yahoo.

  • Medien

Mit dem Verzicht auf Google gehört natürlich auch Youtube dazu. Um sich mit Musik zu versorgen, verwendet Henderson nun Spotify und bewegt sich auf Vimeo für die Dosis an Videos. Neben Youtube gibt es aber noch eine Vielzahl an unterschiedlichen Video-Plattformen, die genauso eine gute Quelle für Musik, Videos und unterhaltende „How to“-Videos darstellen. Selbst für Bilder existieren Alternativen wie Flickr und Shutterfly. Andere Suchmaschinen bieten genauso gute Datenbanken für die Bildersuche.

  • Social Networks

Google+ ist nicht das einzige soziale Netzwerk auf dem Markt. Daher ist die Auswahl recht groß, wenn es darum geht, sich für eine Alternative zu entscheiden. Bevorzugt nutzt Henderson beispielsweise LinkedIn und Twitter. Für berufliche Zwecke oder zur unternehmerischen Präsenz ist aber auch Xing nicht zu verachten. Zudem gibt es eine Handvoll Alternativen, die man zur Besserung seiner Präsenz nutzen kann, auch branchenspezifisch.

Schwindet das Vertrauen in Google?

Henderson sieht seine bisherigen Erfahrungen ohne Google mit einem merkwürdigen Gefühl. Mit Google nun wieder in Kontakt zu kommen, vergleicht er damit , als ob man einer Ex-Freundin im Shopping-Center begegnet: Man tauscht noch Höflichkeiten aus, aber mehr geschieht auch nicht. Was hat sich geändert? Henderson selbst spricht über seine Erfahrungen sehr positiv.

Google hat inzwischen Einiges an Konkurrenz erhalten, nicht nur in der Websuche, sondern auch wenn es um Google Docs und Google+ geht. Mit Alternativen auszukommen, ist als Nutzer definitiv machbar – und sehr schnell werden es mehr. Es stimmt, dass sich die Google Suche, im Laufe der letzten Jahre, verändert hat. Vom kostenlosen Provider interessanter Webseiten kommt immer mehr zum Vorschein, dass auf andere Weise die Finanzierung des Suchmaschinenkonzerns angestrebt wird. Aber damit ist nicht unbedingt die Privatsphäre der Nutzer gewährleistet.

Webmaster und SEOs verdrängen dieses Faktum nur zu gerne, da Google schließlich Informationen liefert, wodurch sich Verbesserungen an Webseiten vornehmen lassen. Einige Maßnahmen haben das Web jedoch gewissermaßen verseucht und nun gilt es, Säuberungsarbeiten vorzunehmen. Google ist dazu definitiv am Ball, wie man an den Google Updates sehen kann, die bereits ausgeführt wurden und noch folgen werden.

Aber als eine simple Suchmaschine, kann man Google nicht mehr bezeichnen, denn die Werbung erhält nun vermehrt den Vorrang, obwohl der Suchmaschinenkonzern offiziell eine andere Meinung vertritt. Aber wie lange werden die Nutzer Ihre Augen noch davor verschließen?

Tom Henderson ist mit seiner Meinung sicherlich nicht allein.Was ist also besser? Eine frei zugängliche Websuche, die aber Daten sammelt oder man steigt auf eine kostenpflichtige Dienstleistung um? Definitiv sollten Sie stets wachsam sein und sich über Veränderungen im Verhalten der Nutzer informieren. Wie wir in der Suchmaschinenoptimierung bereits erfahren durften, kann sich jederzeit alles ändern. Das trifft auch auf den Marktanteil einer Suchmaschine zu. Vielleicht nicht morgen und auch nicht übermorgen, aber in der Zukunft ist das sicherlich etwas, worüber man sich Gedanken machen sollte.